Smoke Pumpe von KPO
von Mark Maibom
Ein Smoke-System gehört mittlerweile zum Standard bei Jets und Kunstflugmodellen. Bei den Modellen, die nah an der 25 kg Grenze sind, ist es sinnvoll ein möglichst leichtes Smoke-System einzusetzen. KPO-Modellbau, die neben den Stinger-Benzinmotoren auch viel weiteres Zubehör im Programm haben, bietet eine neue Brushless Smokepumpe mit gerad mal 53 g Gewicht an. Das machte mich neugierig, und so wurde die Pumpe, die übrigens von Rxcel hergestellt wird, geordert.
Ein einer kleinen Kunststoffbox befindet sich neben der Pumpe die separate Schaltelektronik, sowie reichhaltiges Zubehör wie Befestigungsschrauben aus Alu, Rückschlagventil, Sinterpendel, Doppelnippel, Schraubnippel und T-Stück, sowie Schläuche und Federklemmen für die Schläuche und eine Anleitung.
Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, wurde die Pumpe zuerst im „Laborversuch“ getestet, also ein einfacher Aufbau auf dem Baubrett.
Technische Details
Die Besonderheit dieser Pumpe ist, dass sie ohne Zahnräder auskommt. Das Funktionsprinzip ist ähnlich wie in einem Wankelmotor, nur mit 5 Kammern und viereckigen Rotationskolben (Siehe Prinzipskizze). Durch die Verwendung eines Brushless-Motors sollte die Pumpe nahezu verschleißfrei sein. Die Elektronik ist mit 8,4 bis 12 Volt angegeben.
Fördervolumen (Addinol WX15 Weißöl als Smoke-Fluid, 1 m Schlauchlänge, Raumtemperatur)
Bei 7,4 Volt und einer 2,5 mm Düse: Fördervolumen ca. 0,9 Liter pro Minute.
Bei 7,4 Volt und einer 2 mm Düse: Fördervolumen ca. 0,8 Liter pro Minute.
Aufgrund der hohen Förderleistung wurde der 3s Lipo Versuch (11 Volt) nicht mehr durchgeführt, da die Förderleistung für einen Kolbenmotor schon deutlich zu hoch ist. Selbst bei einer großen Turbine sollte die 2s Lipo Variante noch ausreichend sein.
Bei einer 1 mm Düse muss die Pumpe deutlich mehr Arbeiten, der Druck steigt dann derart an, dass sich der Tygon-Schlauch vom Nippel (ohne Sicherung) runter gedrückt hat. Bei diesem Versuch konnte auch festgestellt werden, dass die Pumpe leicht warm wurde. Hier ist also unbedingt auf den richtigen Querschnitt, insbesondere an der Düse, zu achten.
Anschließend wurde auch mit gedrosseltem Einstellweg mittels Servotester gefördert. Die KPO Smokepumpe lässt sich sehr feinfühlig justieren. Das ist gerade bei Standgas wichtig, um das richtige Volumen zur Gasstellung des Motors einstellen zu können.
Praxis:
Bei der geringen Stromaufnahme habe ich den Strom direkt von der Stromversorgung genommen, d.h. ca. 7,8 Volt. Dadurch spare ich mir nicht nur das Gewicht eines separaten Akkus, sondern auch das zusätzliche Laden. Ein weiterer Vorteil: Bei Abschalten des RC-System ist auch die Pumpe vom Strom getrennt und kann somit keinen Akku per Ruhestrom leerziehen.
Die Programmierung wurde wie üblich umgesetzt, d.h. mit einem Aktivierungsschalter „Ein/Aus“ und einem Mischer. Bei mir läuft die aktivierte Pumpe ab Standgas ganz gering und dann linear mit dem Gasknüppel. Der obere Werte wird anhand des „Verölungsgrades“ am Rumpf nach einem Einsatz bestimmt und solange reduziert, bis der Smoke weiterhin dicht ist, aber das Flugzeug weitestgehend sauber bleibt. Hier sollte wirklich alles verdampft werden, das schont dann auch noch die Hobbykasse. Wenn man es ganz perfekt haben möchte, kann man auch noch einen „Berg“ in der Anlaufkurve programmieren. Einige Pumpen haben das schon in der Software integriert. Da ich aber Smoke bewusst passend zu den Figuren einsetze, hielt ist das für nicht notwendig. Bei einem Jet sollte man allerdings einen Punkt über Standgas, oder noch besser, ab einer Mindestdrehzahl setzen, damit das Smokeöl keinen negativen Effekt (z.B. Absteller) auf die Turbine hat.
Der Einbau in meiner Pitts Bulldog ging dann mit etwas Verkabelung sehr schnell über die Bühne. Das Zubehör ist dabei sehr hilfreich, das Rückschlagventil ist ebenfalls sinnvoll, war an meinem Viertakter aber nicht nötig. Durch die kleine Startmelodie weiss man auch direkt, dass die Pumpe startklar für den nächsten Einsatz ist. Die Pumpe wird zu weiteren Testzwecken auch in meinem JMB Shark eingesetzt. Erfahrungsgemäß ist aber ein perfektes Smoke-Ergebnis am Kolbentriebwerk schwieriger zu erreichen. Der Kolm als 240 ccm Viertakter mit Vorwärmung bringt schon sehr viel Hitze mit. Bei kleineren Zweitaktern bietet sich eine gute Vorwärmung und eine gute Vernebelung mittels Düse an.
Fazit:
Die Bruschless Smoke-Pumpe von KPO ist für mich der neue Standard bei den Smokepumpen. Der verschleißfreie Betrieb, die feinfühlige Ansteuerung und das geringe Systemgewicht überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.